Vorbilder für mein Leben?!
Der Jugendgottesdienst bezieht sich (indirekt) auf eine der wichtigsten Fragen im Leben junger Menschen: Welche Vorbilder nehme ich mir für mein Leben? An wem orientiere ich mich? Dabei wird Jesus als mögliche Option vorgestellt und sein Verhalten als Maßstab für das eigene Handeln angeboten.
Material
- MP3-Dateien der Auswahllieder
- MP3-Player und Boxen
- evtl. Powerpoint mit Bibeltexten (Download)
- evtl. Beamer
- Bibeltext für Lektor/innen
- Schatzkisten mit Impulsen ( Download und Bestellmöglichkeit)
- Wort-Karte „Nachfolger“ ( Bestellmöglichkeit)
Downloads zu diesem Baustein
Ablauf Jugendgottesdienst
Liturgische Eröffnung und Begrüßung
Einführung
Gottesdienst zu feiern heißt: Mit Gott in Berührung kommen, mit Jesus das eigene Leben zu teilen und mit Anderen zusammen feiern.
Dieser Gottesdienst ist wie eine Aufforderung zu einer Entscheidung. Jesus wird dich – jede Einzelne und jeden Einzelnen, der hier anwesend ist – nach seiner Bereitschaft fragen, mit ihm sein Leben zu teilen.
Das ist keine ganz einfache Sache. Mit jemanden sein Leben zu teilen ist immer eine große Herausforderung. Davon erzählen auch viele Lieder. Ihr könnt nun mitentscheiden, welches Lied wir uns zu Beginn dieses Gottesdienstes anhören/ ansehen wollen.
Lied
Folgende drei Lieder stehen zur Auswahl:
- Joris / Herz über Kopf
- Robin Schulz/ Show me Love
- Mark Foster/ Bauch und Kopf
- oder vergleichbare Titel
Um eine Entscheidung zu treffen, können die Jugendlichen abstimmen. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Für jedes Lied wird ein Plakat aufgehängt, auf das man einen Punkt kleben kann, die Jugendlichen stimmen per Handzeichen ab, ….
Nach der Abstimmung wird das Lied gehört; am Besten mit dem entsprechenden Video.
Gedanken zum Lied
- Liebe ist keine Kopfentscheidung
- Nicht alles, was wir tun, ist vernünftig: manchmal muss das Herz über den Kopf bestimmen – manchmal können wir unserem Bauchgefühl aber auch nicht folgen und treffen eine Kopfentscheidung
- Solche Entscheidungen sind nicht leicht, weil sie die Möglichkeit enthalten, unser ganzes weiteres Leben zu beeinflussen
Lesung: Lk 14, 25-35
Eine Entscheidung fordert auch Jesus von seinen Jüngern. Er legt großen Wert darauf, dass diese Entscheidung gut durchdacht ist.
Denn es geht um eine Entscheidung für IHN. Weil der Text, den wir gleich hören werden eine ungewonte Sprache hat, hören wir hören ihn von zwei Personen: einmal wird der Text im Original vorgelesen, parallel dazu in einer modernerer Übersetzung. Der Text wird von zwei Sprecher/-innen abwechselnd vorgetragen. Parallel dazu kann die entsprechende Präsentation eingeblendet werden, die neben dem Text auch passende Bilder enthält.
Die Bibel/ Einheitsübersetzung | Die Volxbibel | |
25 Viele Menschen begleiteten ihn; da wandte er sich an sie und sagte: | 25 Sehr viele Leute waren jetzt mit Jesus unterwegs. Irgendwann drehte er sich zu ihnen um und sagte: | |
26 Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. | 26 „Wer mit mir leben will, muss einen radikalen Schnitt mit seiner Vergangenheit machen. Sein Vater und seine Mutter, seine Frau und seine Kinder und auch seine Geschwister müssen ihm unwichtig werden. Er muss sich sogar selbst total unwichtig sein. Nur wer so drauf kommt, gehört zu meinen Schülern. | |
27 Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. | 27 Wer nicht bereit ist, die heftigen Schwierigkeiten bis hin zur Todesstrafe auszuhalten, die er bekommen wird, nur weil er mit mir lebt, der gehört nicht zu mir. | |
28 Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? | 28 Wenn sich jemand ein Haus bauen will, dann rechnet er doch auch erst mal zusammen, wie viel Kohle er dafür braucht und ob er die überhaupt zusammenkriegt. | |
29 Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: | 29 Sonst steht zwar das Fundament, aber er kann nicht zu Ende bauen, weil das Konto leer ist. Die Leute würden ihn auslachen: | |
30 Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. | 30 Ein ganzes Haus wollte er bauen? Jetzt ist gerade mal ein Fundament daraus geworden. | |
31 Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? | 31 Oder welche Regierung würde einem anderen Staat den Krieg erklären, wenn die Minister nicht wenigstens vorher beraten hätten, ob ihre Armee überhaupt dazu in der Lage ist, diesen Krieg zu gewinnen? Ob sie es mit einem Flugzeugträger schaffen würden, einen Krieg gegen ein Land mit zwei Flugzeugträgern zu gewinnen? | |
32 Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. | 32 Wenn die Rechnung nicht aufgeht, dann wird die Regierung dem Feind einen Unterhändler vorbeischicken, um die Friedensbedingungen auszuhandeln. | |
33 Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet. | 33 Darum sag ich euch noch mal: Keiner von euch kann mein Schüler sein, wenn er nicht bereit dazu ist, alles aufzugeben. | |
34 Das Salz ist etwas Gutes. Wenn aber das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man ihm die Würze wiedergeben? | 34 Anderes Beispiel: Salz ist wichtig zum Würzen von Essen, aber wenn es nicht mehr salzig ist, kannst du es auch gleich in die Tonne drücken. Man kann Salz nicht wieder salzig machen. | |
35 Es taugt weder für den Acker noch für den Misthaufen, man wirft es weg. Wer Ohren hat zum Hören, der höre! | 35 Und Salz ohne Wirkung ist für nichts zu gebrauchen. Noch nicht mal als Dünger taugt es. Es gibt nur einen Ort, wo es hingehört: Auf den Müll! Jeder, der mir gut zuhört, soll auch kapieren, was ich sage! |
Aktion 1: Jesus kennen!
Jesus erwartet also einen radikalen Schnitt mit der eigenen Vergangenheit, mit allem, was wichtig ist.
So eine Entscheidung trifft man nicht leichtfertig und überlegt sie sich gut: Bauch, Herz und Kopf sollten bei so einer Entscheidung einer Meinung sein. Damit man diese Entscheidung treffen kann, muss man Jesus gut kennen.
Die TN werden gebeten, sich in kleinen Gruppen zu bestimmten Schatzkisten zu begeben. In diesen Schatzkisten finden die TN Hinweise, die sie auf die „Spur von Jesus“ bringen. Nach dem Öffnen der Schatzkiste sollen sie den Text darin lesen und gemeinsam die Aufgabe erfüllen.
ACHTUNG: Entweder sollte pro Station ein Zeitrahmen vorgegeben werden oder die TN besuchen nur drei bis vier der insgesamt sieben Stationen.
Mensch werden
Wir feiern jedes Jahr an Weihnachten die Geburt Jesu. Es kommt dabei eigentlich nicht so sehr darauf an, wann und wo Jesus auf die Welt gekommen ist. Genau genommen, kann man nicht mal mit absoluter Sicherheit sagen, in welchem Ort und an welchem Tag Jesu Geburtstag ist. Worauf es ankommt ist etwas anderes!
Tauscht euch in der Gruppe darüber aus, was eurer eignen Meinung nach so besonders an der Geburt Jesu ist.
Freunde finden
Die ersten Jesus-Geschichten in der Bibel erzählen davon, wie Jesus sich einen Freundeskreis aufgebaut hat. Er sucht sich dabei die ganz normalen Leute aus. Auf der einen Seite geht es ihm darum, dass sie ihn begleiten, auf der anderen Seite bezweckt er damit noch etwas anderes. Was genau? Nachfolge bedeutet nicht nur, mit jemanden mitzugehen, sondern auch, dessen Verhalten zum Maßstab für das eigene Handeln zu nehmen. Es geht also auch darum, sich jemanden zum Vorbild zu nehmen.
Tauscht euch in der Gruppe aus, was ihr an Jesus vorbildlich findet und wieso es richtig ist, ihm nachzufolgen.
Gutes predigen
Jesus war ein richtig guter Prediger! Wenn er anfing über Gott zu erzählen hörten ihm sehr viele Menschen zu. Eine ganz berühmte Predigt, die auch in der Bibel zu finden ist, ist die sogenannte Bergpredigt. Für Jesus waren vor allem die Menschen wichtig, die keine Rechte hatten, ausgegrenzt wurden, arm und schwach waren.
Überlegt zusammen, welche Menschen heute für Jesus im Mittelpunkt stehen würden.
Menschen heilen
Wahrscheinlich gehören die Geschichten, in denen Jesus Menschen heilt zu den bekanntesten Erzählungen aus der Bibel: Lahme können plötzlich wieder gehen, Blinde sehen wieder, Kranke werden gesund. Für unsere Ohren hören sich diese Wunder-geschichten ziemlich seltsam an.
Überlegt gemeinsam, ob es auch heute noch das „Wunder“ geben kann, dass man durch Jesus wieder „heil“ wird. Wie könnte das aussehen?
Gott loben
Kein Tag ohne Gott. Für Jesus – und viele seiner Zeitgenossen – war eines ganz klar: Gott gibt es wirklich und wir Menschen sind seine Geschöpfe. Gott zu loben, ist etwas Selbstverständliches. In unseren Gottesdiensten kommt das Lob Gottes sehr häufig vor. Jemanden zu loben ist eine ganz persönliche und sehr schöne Sache.
Überlegt mal – jede/r für sich – wann er oder sie zum letzten Mal jemand Anderen gelobt hat und wofür. Ein Problem am Loben ist, dass es überheblich wirken kann: Normalerweise loben Eltern, Lehrer oder der Chef – also jemand, der einem irgendwie etwas zu sagen hat. Was habt ihr Gott zu sagen? Wofür würdet ihr ihn loben?
Alles opfern
Die radikalste und grausamste Geschichte in der Bibel ist die vom Tod Jesu. Er wird gefoltert, verwundet und qualvoll hingerichtet. Deutlicher kann es eigentlich nicht gesagt werden: Jesus kennt den Schmerz und er weiß, was es heißt zu leiden. Das kann, bei allen Fragen die damit verbunden sind, eine sehr tröstliche Erkenntnis sein: Gott sitzt nicht im Elfenbeinturm. Er hat Ahnung vom echten Leben!
Besprecht euch über folgende Frage: Angenommen Jesus wäre als derjenige in die Geschichte eingegangen, der andere geheilt hat, übers Wasser laufen konnte und in wunderbaren Worten von Gott erzählt hat. Was würde sich für euch ändern, wenn Jesus nicht der Gekreuzigte und Auferstandene wäre?
Das Leben gewinnen
Harry Potter wird oft „der Junge der lebt“ genannt. Diesen Titel hat er bekommen, weil er einen brutalen Angriff über-lebt hat. Bei Jesus ist das etwas anderes. Von ihm wird erzählt, dass er nicht überlebt hat, sondern gestorben ist. Er war tot. Viele seiner Freunde erzählen aber davon, dass sie ihm nach seinem Tod wieder begegnet sind. Deshalb nennen wir ihn den „Auferstandenen“.
Überleg mal: Jesus hat für uns den Tod besiegt und verspricht uns, dass auch wir nach dem Tod mit ihm leben werden. Was bedeutet das für dich?
Für die Schatzkisten bieten wir dir
> eine bequeme Bestellmöglichkeit: (sieben A3-Bögen in 120g/m² zum Fertigbasteln) oder
> eine Druckvorlage im Material-Bereich unserer Homepage
Aktion 2
Jesus folgen! Nachdem sich die TN intensiv mit der Person Jesu auseinandergesetzt haben, werden sie nun gebeten, sich – ganz für sich alleine – zu überlegen, was Jesus von ihnen selbst erwarten würde: Welchen radikale Schnitt müsste man selbst tun, um Jesus nachzufolgen?
Abschließend können die TN von ihren Überlegungen erzählen oder folgender Text führt über zum Vater Unser:
Jesus,
du stellst ganz schön hohe Anforderungen an uns!
Es ist nicht leicht, deinen Weg zu gehen – dir nachzufolgen.Ich
will es aber versuchen. Ich weiß nicht, ob ich es immer schaffe. Aber ich vertraue darauf, dass du bei mir bist.
Du und ich
das könnte klappen!
Deine Taten motivieren mich, deine Worte kann ich unterschreiben. Deshalb bete ich mit meinen Freunden:
Vater Unser
Danklied
Segen
Jesus wünscht sich das Beste für uns. Er rüttelt deshalb oft an unseren Gewohnheiten und stellt vieles in Frage, was wir einfach so hinnehmen. Er macht das, weil er will, dass wir in Frieden leben. Das ist kein bequemer Friede, sondern eine echte Herausforderung. An Jesu Frieden können wir mitarbeiten. Deshalb bitten wir dich, guter Gott: Wir wollen Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu sein – schenk uns dazu deinen Segen!
Die Karte „Jesus sucht keine Bewunderer, sondern Nachfolger“ wird ausgeteilt.