-Ein Tag voller Liebe-
Am 23. April 2023 trafen wir, Michael, Oli, Victoria und Nadja, uns gemeinsam mit Selina, die Brotmissionarin in Speyer ist, im Pfarrheim Heiligenstein, um alles für unser Meet and Eat vorzubereiten. Schon bald trafen weitere zwölf JUKIs und Teilnehmende ein, sodass wir loslegten. Gemeinsam wurde Gemüse geschnippelt, Tische gedeckt, Saft gezapft, Hummus püriert, ein Joghurt Dip hergestellt und leckere Falafeln gebraten. Doch eines mussten wir nicht tun: Brot backen. Denn das hatte Selina uns mitgebracht und wunderschön aufbereitet. Nicht nur leckeres Fladenbrot für unsere vegetarischen Döner gab es, sondern auch köstliches Baguette, welches wir im Anschluss mit nach Hause nehmen durften.
Während der ein oder andere Falafel noch gebraten wurde, der letzte Schnittlauch gehackt und der Hummus abgeschmeckt wurden, stellte Selina ihre Arbeit und damit ihr Herzensprojekt vor. In ihrer Tätigkeit als freiberufliche Brotmissionarin begegnet Selina vor allem einsamen Menschen. Diese sind oft wohnungslos und Selina begegnet vielen Menschen auf der Straße. Zum einen trifft sie immer wieder neue Leute und spricht diese an oder wird angesprochen. Zum anderen gibt es aber auch einige „alte Bekannte“ die Selina immer wieder aufsucht. Diesen Menschen fehle es vor allem an Kontakt auf Augenhöhe, erzählt Selina. Sie bringe nicht nur Brot mit, denn das sei nicht das Wichtigste. Viel bedeutsamer sei die Liebe und die offenen Ohren die Selina für die Bedürfnisse der Menschen mitbringe. Auch die Botschaft und die Liebe Gottes spiele dabei eine ganz wichtige Rolle. Sie berichtet uns, dass die meisten Menschen sich gerne unterhalten möchten, ohne dass auf sie von oben herabgeblickt wird, dass die Menschen Verständnis für sie mitbringen. Schließlich berichtet sie uns noch von einer rührenden Geschichte, bei der sie mit einer wohnungslosen Person Schuhe kaufen ging und wie sehr diese Schuhe nicht nur die Person, sondern ihr ganzes auftreten, den Gang und das Selbstbewusstsein veränderte.
Aber auch Menschen mit Wohnung können von Einsamkeit betroffen sein. Selina erzählt uns von einer Person, die sich bei der Tafel meldete und Einsamkeit beklagte – Selina konnte hier zumindest an diesem Tag gute Ablenkung und Liebe durch einen Besuch schenken.
Beim Essen kommt schließlich die Frage auf, was wir denn tun könnten, um Menschen, die von der Gesellschaft so ausgeschlossen werden, wieder in unsere Mitte zu holen. Selina erklärt, dass sie sich vor allem wünsche, dass man mehr auf wohnungslose Menschen zuginge, ihre Probleme ernstnehme und sie würdig behandle. Sie gibt uns den Tipp, doch einfach mal die Leute, die vor dem Supermarkt sitzen, zu fragen, ob wir etwas mitbringen können und wenn wir möchten, kann so ganz einfach auch ein Gespräch entstehen. Aber eines ist ihr besonders wichtig: Mach’s mit Liebe! Denn nur wenn du dafür gerade die Liebe hast, zu geben, zuzuhören – dann funktionierts.
Nach einem leckeren Apple Crumble als Dessert und einem Impuls von Selina räumen wir gemeinsam das Pfarrheim auf und 17 glückliche Menschen reisen ab nach Hause, der Magen und das Herz gut gefüllt. Voll mit guten Vorsätzen, voll mit Liebe und voll mit neuen Ideen.
Nadja für den AK Spiri